Rudolf Hottinger

 

Rudolf Hottinger wurde am 04.05.1834 als eines von sechs Kindern von Hans Jakob Hottinger (1794-1848) und Regula Hottinger, geb. Brändli, (1804-1852) in Meilen geboren. Vier seiner Geschwister verstarben bereits während der ersten Lebensjahre, so dass ihm nur eine Schwester, Regula Odermatt, geb. Hottinger, (1832-1883) blieb.

 

In dem „Verzeichnis der Bürger und Niedergelassenen der Stadt Zürich im Jahr 1868“ werden folgende Berufsbezeichnungen und Titel für Rudolf Hottinger (1834-1883) aufgeführt:

- Ingenieur bei der Gotthardbahn

- Sappeur-Hauptmann

 

In dem "Verzeichnis der Bürger der Stadt Zürich im Jahr 1875" werden folgende Berufsbezeichnungen und Titel für Rudolf Hottinger aufgelistet:

- Ingenieur-Adjukt

- Sappeur-Lieutnant

- Adjutant des Oberspritzencommandanten

 

Bekannt ist auch, dass Rudolf Hottinger im Zeitraum von 1861 bis 1869 Chef des Eidg. topographischen Bureaus in Zürich war. Hierzu sind zahlreiche Funstellen vorhanden.

 

Im „Geschäftsbericht des Stadtrathes von Zürich an den größern Stadtrath betreffend das Jahr 1863“, herausgegeben 1864, lesen wir im Kapitel Stadtvermessung auf Seite 127:

 

Eine Verification der durch Herrn Wimmersberger ausgeführten Triangulation wurde durch die von Herrn Hottinger vorgenommene polygonometrische Detailtriangulation bewirkt, welche sich immer an zwei Punkte der ersteren anschließt und diametral größere Komplexe durchzieht.

Und auf Seite 128: Es wurde deßhab der die Triangulation besorgende Herr Hottinger mit solchen Nachmessungen beauftragt, und es wird derselbe selbst und in Verbindung mit dem Geometer, der die Aufnahme machte, sofern sich dieser noch im  städtischen Dienste befindet, allfällig aufgefundene Fehler corrigiren.

 

Auf Seite 129 des gleichen Jahrgangs wird eine Auflistung der mit Ende 1863 bereits aufgenommen Fläche der Stadtvermessung mit insgesamt 19.985.000 Quadratfuß aufgezeigt. Rodolf Hottinger hat davon 1.985.000 Quadratfuß aufgemessen. Ferner wird ein Ausblick in das Jahr 1864 gegeben, in dem es heißt:

 

Im Jahr 1864 wird Herr Schleich und Herr Anselmier die Detailaufnahme nahezu vollenden. Herr Hottinger wird zweckmäßig die noch rückständigen Ausscheidungen ergänzen und bei diesem Anlaße hinlänglich Gelegenheit finden, die Verification der Detailaufnahme einläßlich zu besorgen, ohne ausschließlich für dieselbe den Privaten in ihren Grundstücken herumgehen zu müssen, was solche bei öfterer Wiederholung nicht immer gern sehen.

 

Im „Geschäftsbericht des Stadtrathes von Zürich an den größern Stadtrath betreffend das Jahr 1864“, herausgegeben 1865, lesen wir im Kapitel Stadtvermessung auf Seite 180:

 

Herr Ingenieur Hottinger wurde speciell mit den Ingenieurarbeiten für die genannte Commission beauftragt, und derselbe hat demgemäß seine Zeit hauptsächlich diesen Arbeiten zugewendet; gleichzeitig erfolgte aber gleichwohl die ihm aufgetragene Verifikation der Planaufnahme.

Auf Seite 184 heißt es dann: Nachdem für eine Abtheilung der Stadt die Eigenthumsansprüche u. s. w. in Folge der öffentlichen Aufforderung der Commission angemeldet worden sind,

nimmt der mit Aufnahme des Stadtplans betraute Herr Ingenieur Hottinger für die Commission behufs Ermittlung und Einzeichnung der Grenzen der Privatgrundstücke in: Zuzug der betheiligten Privaten eine Localbesichtigung vor; gleichzeitig und von dem gleichen Ingenieur werden die Grenzen zwischen den Privatgrundstücken und dem öffentlichen Grund provisorisch festgestellt, und nach Beendigung der Localbesichtigung veranlaßt Herr Hottinger die Baucommission zu einen Antrag beim Stadtrathe darüber, wie in dem betreffenden Bezirke die Grenzen des öffentlichen Grundes bezeichnet werden sollen.

 

Im „Geschäftsbericht des Stadtrathes von Zürich an den größern Stadtrath betreffend das Jahr 1865“, herausgegeben 1866, lesen wir im Kapitel Organisation des technischen Bureau auf Seite 6:

 

Endlich fanden wir, wie beim Bauwesen gezeigt werden wird, in der Ueberhäufung des Stadtingenicnrs mit Geschäften Veranlassung, demselben für unbestimmte Zeit noch einen Ingenieur-Adjuncten beizugeben; als solcher wurde Herr I. Rudolf Hottinger, bisheriger Chef des topographischen Bureau, gewählt.

 

Im Kapitel VI Bauwesen des gleichen Jahrgangs lesen wir im Absatz Organisation des technischen Bureau auf Seite 72ff.:

 

Zunächst wurde, wie schon im ersten Abschnitte des Berichtes erwähnt, dem Stadtingenieur in der Person des Herrn Rudolf Hottinger, bisher Vorstand des topographischen Bureau,

auf unbestimmte Zeit ein Adjunct beigegeben. Nach der für diesen neuen Beamten aufgestellten Instruction hat derselbe theils unter der Oberleitung des Stadtingenieurs einzelne Bauten auszuführen, theils, um dem Stadtingenieur Muße zur Bearbeitung seiner Hauptaufgaben zu ermöglichen, das Rechnungswesen, soweit es dem Chef des Ingenieurbureau zufällt, zu besorgen und das Personal dieses Bureau in seiner Arbeitsthätigkeit zu überwachen.

 

Im „Geschäftsbericht des Stadtrathes von Zürich an den größern Stadtrath betreffend das Jahr 1866“, herausgegeben 1867, lesen wir im Kapitel Angelegenheiten, welche in keinen besondern

Verwaltungszweig gehören im Abschnitt Wahlen städtischer Beamten auf Seite 13:

 

Die erste derartige Stelle ist diejenige eines Adjuneten des Stadtingenieurs; wir haben derselben

und ihrer Uebertragung an Herrn Ingenieur Hottinger schon im Geschäftsberichte von 1865 erwähnt und können uns daher hier weiterer Bemerkungen darüber enthalten.

 

Im „Geschäftsbericht des Stadtrathes von Zürich an den größern Stadtrath betreffend das Jahr 1871“, herausgegeben 1872, lesen wir im Kapitel Angelegenheiten, welche in keinen besondern

Verwaltungszweig gehören im Abschnitt Personaländerungen auf Seite 7:

 

Herr Ingenieuradjunkt Hottinger erhielt, nachdem er seine 1861 übernommenen Obliegenheiten in ganz vorzüglicher Weise erfüllt hatte, die nachgesuchte Entlassung unter angemessener Anerkennung seiner Dienstleistungen.

 

Im „Geschäftsbericht des Stadtrathes von Zürich an den größern Stadtrath betreffend das Jahr 1873“, herausgegeben 1874, lesen wir im Kapitel Angelegenheiten, welche in keinen besondern

Verwaltungszweig gehören lesen wir auf Seite 2:

 

Die Stelle eines Adjunkten des Stadtingenieurs blieb seit der Demission des Herrn Ingenieurs Hottinger im Jahre 1871 unbesetzt in Betracht, daß die Unternehmungen der Wasserversorgung und Kloakenreform der Vollendung entgegengehen.

 

Im „Rechenschaftsbericht über die Gemeindeverwaltung der Stadt Zürich im Jahre 1881“, herausgegeben 1882, lesen wir von einer neu bestellten Gesundheitsbehörde. Rudolf Hottinger, Ingenieur, war Mitglied der Gesundheitsbehörde.

 

Im „Rechenschaftsbericht über die Gemeindeverwaltung der Stadt Zürich im Jahre 1882“, herausgegeben 1883, lesen wir:

 

An die Stelle des Herrn Zeller-Tobler, welcher seit Einführung der Gasbeleuchtung im Jahr 1859 neben Herrn Professor Hofmeister die Stelle eines städtischen Gasexperten bekleidet, trat Herr Ingenieur Hottinger.

 

Im „Geschäftsbericht der Stadtschulpfege von Zürich über das Schulwesen der Stadt Zürich im Schuljahr 1877/78“ lesen wir im Kapitel III. Die Schullokalitäten, dass Hottinger-Goldschmid (eine gebräuchliche Doppelnamensnennung unter Einbezug des Schwiegervaters) Mitglied einer Baukommission zur Errichtung von Schulgebäuden in Zürich war.

 

 

Familiengeschichte

 

Die nachstehende Ahnentafel der Familie Hottinger von Meilen stellt einen Auszug dar und ist sicherlich noch nicht vollständig. Erwähnenswert ist aber, dass es verschiedene Familien mit dem gleichen Namen gab und gibt, so dass der Zusatz von Meilen, der auf die Herkunft deutet, sehr wichtig ist.

 

Im Jahre 1864 heiratete Rudolf Hottinger (1834-1883) die Tochter von Jakob Goldschmid (1815-1876), Henriette Johanna Goldschmid (1842-1906).

Zusammen mit Henriette Johanna Goldschmid (1842-1906) hat Rudolf Hottinger vier Kinder. Henriette Jenny (1866-?), Rudolf Alfred (1867-1949), Albert Adolf (1870-?) und Max Emil Hottinger (1879-1948).

 

In der Ausgabe der „Neue Zürcher-Zeitung“, Nr. 13 vom 22.09.1868 finden wir nachstehenden kurzen Artikel in der Rubrik Zürcher=Zivilstandsnachrichten - Geburten:

 

Zürich. Alfred: Rudolf Hottinger von Meilen und Henriette Johanna geb. Goldschmid

 

Dieser Eintrag verwundert etwas, denn ein Sohn mit dem Namen Alfred, der 1868 den Eheleuten Rudolf und Henriette Johanna Hottinger geboren wurde, konnte bislang in dem Stammbaum der Familie nicht aufgelistet werden. Es steht zu vermuten, dass der Sohn Alfred im frühen Kindesalter verstorben ist.

 

Im Amtsblatt des Kantons Zürich vom 28.03.1871 lesen wir, dass Rudolf Hottinger (1834-1883) auf Grund des Beschlusses des Regierungsrathes zum Hauptmann des Geniekorps (Sappeurs) befördert wird.

 

Der Wohnsitz von Rudolf Hottinger (1834-1883) und seiner Familie wird in dem „Verzeichnis der Bürger und Niedergelassenen der Stadt Zürich im Jahr 1868“ und in dem "Verzeichnis der Bürger der Stadt Zürich im Jahr 1875" wird als Wohnsitz der Familie Rudolf Hottinger die Stadelhoferstr. 24 in Zürich angegeben.

 

Wie wir bereits gelesen haben, ist Rudolf Hottinger (1834-1883) im Jahr 1871 in die Werkstätte des Jakob Goldschmid (1815-1876) eingetreten und hat diese dann 1876 nach dessen Tod dann zusammen mit Herr Dr. Carl Koppe weitergeleitet. Als Dr. Carl Koppe, der sich intensiv mit den Aneroidbarometern von Goldschmid beschäftigt hat und hierzu einiges veröffentlichte, dann 1881 als Professor an die Universität nach Brauschweig berufen wurde, leitete Rudolf Hottinger die Werkstätte noch bis zu seinem Tod am 30.09.1883 alleine weiter.

 

Nekrologe

 

Eine kurze Ankündigung eines umfangreicheren Nachrufes zu Rudolf Hottinger (1834-1883) findet sich in der „Schweizerische Bauzeitung“, Band 1/2, 1883 im Heft 14:

 

† Rudolf Hottinger-Goldschmid. Am 30. September starb nach kurzer Krankheit unser College Ingenieur Hottinger in Zürich im Alter von 49 Jahren. Ein längerer Necrolog folgt in unserer nächsten Nummer.

 

Sein umfangreicher Nachruf wurde dann in der „Schweizerische Bauzeitung“, Band 1/2, 1883 im Heft 15 veröffentlicht:

 

† Rudolph Hottinger-Goldschmid.

 

    Schon wieder hat der unerbittliche Tod einen unserer Collegen, Ingenieur Rudolf Hottinger in Zürich im kräftigsten Mannesalter dahingerafft; der-selbe starb am 30. Sept. nach nur viertägiger Darmentzündung. Der Dahingeschiedene wurde am 4. Mai 1834 in Meilen geboren. Im Jahre 1838 übersiedelte sein Vater nach Zürich, woselbst er als Baumeister thätig war. Nach Absolvirung der städtischen Schulen besuchte Hottinger die welsche Schweiz, um sich die französische Sprache anzueignen. Nachdem er sich für den Beruf eines Ingenieurs entschieden hatte, erfolgten die Fachstudien an der polytechnischen Schule in Karlsruhe 1854-55 uno- nachher an dem neueröffneten eidgen. Polytechnikum in Zürich, wo er sich eines der ersten von diesem Institute ausgestellten Ingenieur-diplome erwarb. Seine practische Bethätigung begann mit einer Anstellung bei dem Betriebe der Nord-Ost-Bahn-Gesellschaft 1857-58; hierauf functionirte er als Bauführer-Assistent bei dem Baue des ersten Looses Bern-Ostermundingen der Linie Bern-Thun. Im Jahre 1859 unternahm unser Freund behufs weiterer Ausbildung eine Studienreise nach Paris und kehrte nach halbjährigem Aufenthalte daselbst wieder zurück, um die Katastervermessung des Gemeindebanns Wettschweil zu übernehmen.

    Von 1861-1871 war Hottinger in dem Dienste der Stadt Zürich und es wurde ihm vorerst die Leitung der von Herrn Wimmersberger begonnenen Neuvermessung der Stadt übertragen. Mit grosser Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit vollendete er die Triangulationsarbeiten und berechnete hierauf gestützt ein für die Detailaufnahmen erforderliches einlässliches Polygonnetz. Nachdem zum Zwecke der genauen Feststellung der Eigenthums- und Servitutverhältnisse eine gänzliche Bereinigung des Grundprotocolles, als nothwendige Ergänzung der Vermessungsarbeiten, beschlossen wurde, ward er auch theilweise mit diesen umfangreichen Arbeiten betraut. Als die umfassenden Neubauten der Stadt, namentlich die Wasserversorgung, die Canalisationsarbeiten und neue Quartir-anlagen eine Vermehrung des technischen Personales und die Creirung der Stelle eines Adjuncten des städtischen Ingenieurs erforderlich machten, erfolgte im Jahre 1866 seine Ernennung zu obgenannter Beamtung, welche ihm namentlich auch Gelegenheit bot, sich in administrativer Richtung auszubilden. Die ihm obliegenden Geschäfte, welche vorwiegend in Unterhandlungen mit den Unternehmern, Abrechnungsarbeiten und Ueberwaehung der Materialverwaltung bestanden, vollführteer stets mit ausserordentlicher Gewissenhaftigkeit und Pflichttreue, so dass anlässlich seines Rücktrittes von dieser Stelle seine ausge-zeichneten Dienstleistungen noch besonders von den städtischen Behörden hervorgehoben wurden.

    Im Jahre 1871 trat Hottinger in das Geschäft seines Schwiegervaters, des Herrn Mechaniker Goldschmid-Oeri ein, welche Tätigkeit er jedoch aus Gesund-heitsrücksichten bald wieder aufgeben musste. Nach einer erfolgreichen Cur in Fideris glaubte er sich wieder so hergestellt, um sich von Neuem seinem Berufe als Ingenieur widmen zu können. Nun bewarb er sich um die Stelle eines Sectionsingenieurs der Rheincorrection, welche ihm auch zugesagt wurde, welche er aber leider in Folge eines neuen Krankheitsanfalles, einer schweren und langwierigen Magenaffection, abzulehnen genöthigt war. Zur Stärkung seiner Gesundheit brachte er das Jahr 1872 meistentheils in den Curorten Montreux und Rippoldsau zu und konnte mit neuen Kräften gegen Ende des Jahres eine Anstellung auf dem Centralbureau der Gotthardbahn in Zürich übernehmen, in welcher er bis 1876 verblieb. Es wurde ihm von Herrn Oberingenieur Gerwig das gesammte Rechnungswesen übertragen, welches er mit grosser Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit führte. Bei dem Domicil-Wechsel des Oberingenieurs im April 1875 verblieb er in seiner bisherigen Stellung, da er mit Rücksicht auf seine Familie den Aufenthalt in Zürich vorgezogen hatte.

    Nach dem Tode des Herrn Goldschmid übernahm Hottinger, vorerst in Association mit Herrn Dr. Koppe, nach des Letzteren Ernennung zum Professor in Braunschweig als alleiniger Inhaber der Firma, die Leitung dieser alt renommirten Werkstätte für Präcisionsinstrumente und war unablässig bemüht, mit unverdrossener Ausdauer und Energie, den Erfindungen Goldschmids auf dem Gebiete der feineren Messinstrumente, namentlich der Aneroidbarometer, Ingenieurbarographen, Nivellirbarometer, Procenthygrometer etc. Bahn zu brechen und dieselben immer mehr zu vervollkommnen. Wenn er auch im Anfange in dieser ihm etwas ferner liegenden Speeialitat mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, so gereichte es ihm bei seiner grossen Strebsamkeit und rastlosen Thätigkeit zur grossen Genugthuung, dass sich diese Instrumente namentlich im Auslande, wo für generelle, hypsometrische Vorarbeiten keine so vorzüglichen Kartenwerke, wie in der Schweiz, vorhanden sind, ein immer grösseres Absatzgebiet eroberten. Die Ueberlegenheit und Vorzüglichkeit der nach dem System Goldschmid verbesserten Aneroidbarometer zeigte sich namentlich auch bei den in den Jahren 1880—1883 von der Königl. Eisenbahndirection in Köln ausgeführten, eine Bahnlänge von ca. 400 km umfassenden Aneroidaufnahmen, nach welchen die bauwürdigsten Tracen so sicher bestimmt werden konnten, dass, hierauf gestützt, die Festsetzung der definitiven Baukosten erfolgen konnte. Durch die nachfolgenden speciellen Terrainerhebungen wurde constatirt, dass die Aneroidbeobachtungen den grössten Anforderungen durchaus entsprochen hatten. Auch bei den verschiedenen Ausstellungen, namentlich auch wieder bei der schweizerischen Landesausstellung in Zürich wurde diesen Instrumenten die ihnen gebührende Auszeichnung zu Theil.

    Wenn in Vorstehendem versucht worden ist, ein Lebensbild über die vielseitige Thätigkeit des leider so frühe verstorbenen Freundes und Collegen zu entrollen, so darf noch beigefügt werden, dass der gediegene, gerade und liebenswürdige Character des Verstorbenen, seine seltene Pflichttreue und Herzensgüte ihm die Verehrung und Freundschaft aller seiner Fachgenossen und Derer, die ihm sonst im Leben nahe gestanden, erworben haben und sein Tod im Kreise seiner Collegen und Freunde eine schmerzliche Lücke hinterlassen hat. Seine Familie verlor an ihm einen sorgenden, liebevollen Vater.

 

Den fast gleichen Wortlaut druckte auch die „Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie“, XVIII. Band, 1883, S. 465 ff. und auch in gekürzter Form die „Neue Zürcher Zeitung“, Ausgabe vom 15.10.1883, ab.

 

Einen wirklich kurzen Hinweis auf das Ableben von Rudolf Hottinger (1834-1883) lesen wir in der Zeitung "Zuger Volksblatt", Nr. 81 vom 10.10.1883: 

 

In Zürich starb Rudolf Hottinger, ein tüchtiger Ingenieur.

 

In dem Buch “Annual Report of the Board of Regents of the Smithsonian Institution showing the Operations, Expenditures and Condition of the Institution for the Year 1884”, erschienen 1885 in Washington, lessen wir im Kapitel Meteorology auf Seite 273 und 274 einen weiteren kurzen Nachruf auf Rudolf Hottinger (1834-1883).

 

Rudolf Hottinger-Goldschmidt was born 4th of May, 1834 and lived since his fourth year at Zurich, at which place he died September 30, 1883, after a short illness. Having graduated from the Swiss Polytechnic School, he was engaged until 1871 in railroad and topographic surveys, in which year he entered into the business of his father-in-law, the well-known mechanician, Goldschmidt; after his death, in 1875, Hottinger entirely conducted this business, in association with Dr. Koppe, until the latter was appointed professor at Brunswick. The accurate instruments made by this firm are well known throughout Switzerland, especially the so-called Goldschmidt aneroid barometer, which in its improved form has in Europe rapidly displaced all other aneroid and even mercurial barometers for accurate and convenient use in field surveying. (Z. O. G. M., XVIII, p. 465.)

 

Übersetzt steht in diesem kurzen Nachruf:

 

Rudolf Hottinger-Goldschmidt wurde am 4. Mai 1834 geboren und lebte seit seinem vierten Lebensjahr in Zürich, wo er am 30. September 1883 nach kurzer Krankheit starb. Nach Abschluss der Schweizerischen Polytechnischen Schule war er bis 1871 im Eisenbahnwesen und in der topographischen Vermessung tätig. In diesem Jahr trat er in das Geschäft seines Schwiegervaters, des bekannten Mechanikers Goldschmidt, ein, dass er nach dessen Tod 1875 zusammen mit Dr. Koppe bis zu dessen Ernennung zum Professor in Braunschweig vollständig weiterführte. Die von dieser Firma hergestellten genauen Instrumente sind in der ganzen Schweiz bekannt, insbesondere das sogenannte Goldschmidt-Aneroidbarometer, das in seiner verbesserten Form in Europa alle anderen Aneroid- und sogar Quecksilberbarometer in Europa schnell verdrängt hat, da es genau und bequem in der Feldvermessung eingesetzt werden kann. (Z. O. G. M., XVIII, S. 465.)

 

Bei der hier als Quelle genannte „Z. O. G. M.“  handelt es sich um die Zeitschrift der österreichischen Gesellschaft für Meteorolgie. Gemeint ist hier der 8. Band von 1883.

 

Todesanzeige vom 03.10.1883 in der NZZ

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Ausgabe der „Neue Zürcher Zeitung“ vom 03.10.1883, Nr. 276, finden wir die Todes-anzeige der Hinterbliebenen von Rudolf Hottinger (1834-1883).

Danksagungsanzeige vom 05.10.1883 in der NZZ

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Ausgabe der „Neue Zürcher Zeitung“ vom 05.10.1883, Nr. 278, finden wir eine kleine Danksagungsanzeige der Hinterbliebenen von Rudolf Hottinger (1834-1883).

 

 

 

Brief von Rudolf Hottinger an J. W. Deschwanden vom 11.05.1853

 

Von Rudolf Hottinger (1834-1883) besitzt die ETH Bibliothek Zürich noch zwei handgeschriebene Briefe von 1853 und 1855. Die Briefe wurden von Rudolf Hottinger (1834-1883) in Karlsruhe geschrieben, als er noch dort studierte. Sie sind an den Direktor des Eidgenössischen Polytechnikums, Herrn Josef Wolfgang Deschwanden (1819-1866) gerichtet. Rudolf Hottinger (1834-1883) fragt in dem Brief von 1853 an, ob zu erwarten sei, dass man als schweizerischer Student ruhigen Gewissens an das neu in Zürich eröffnete Polytechnikum wechseln könne, um dort weiter zu studieren, und ob man auf gleichem Niveu ausgebildet werde, wie in Karlsruhe. In dem Brief von 1855 listet Rudolf Hottinger (1834-1883) die Studiengänge auf, die Schweizer Studenten in Karlsruhe belegen, und deren Anzahl auf. Er spricht von neun bis zehn Studenten die gerne bald in der Heimat weiter studieren wollen.

In wie weit dieses Anliegen umgesetzt wurden wissen wir leider nicht, das die Antwortschreiben des Direktors des Eidgenössischen  Polytechnikums in Zürich leider nicht erhalten sind.

Was wir allerdings wissen, ist dass Rudolf Hottinger (1834-1883) einer der ersten war, der sein Studium in Zürich abgeschlossen hat, und auch somit einer der ersten, die sein Diplom von dem Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich erhalten haben.

 

Quellen: ETH-Bibliothek, Hochschularchiv, HS 1231:290-292. Korrespondenz mit Josef Wolfgang Deschwanden (1819-1866) Erster Direktor des Eid. Polytechnikums, 1855

 

In dem Buch "Schachgesellschaft Zürich 1809 bis 2009. Eine helvetische Schachgeschichte in zwei Jahrhunderten mit einem Turnier- und Personen-lexikon" von Dr. Richard Forster, dass zum 200jährigen Gründungsjubiläums der Schachgesellschaft Zürich, der ältesten Schachvereinigung der Welt, herausgegeben wurde, wird Rudolf Hottinger (1834-1883) auch im "Personenlexikon der Schachgesellschaft Zürich 1842 bis 1887" genannt, und dessen Lebenslauf kurz aufgeführt. Seine Mitgliedschaft in der Schachgesellschaft wird mit dem Zeitraum von 1864 bis 1871 angegeben.

 

Im „Amtsblatt des Kantons Zürich“, Nr. 32 vom 10.04.1878 erscheint in der Rubrik „Bekanntmachungen von Administrativ-Behörden“ nachstehende Veröffentlichung:

 

Goldschmid, J., in Zürich, Kleinmechanik in Anfertigung von mathematischen und physikalischen Instrumenten auf Bestellungen.

Anzeige von dem Ableben des Besitzers und der Fortsetzung des Geschäftes unter der Firma Hottinger & Cie. Nachfolger von Jakob Goldschmid, Mathemat. Werkstätte Zürich mit der Abänderung des Geschäftszweiges in „Fabrikation von Präzisionsinstrumenten für Naturforscher, Aerzte, Reisende, Industrielle, Ingenieure u.", durch die solidaren Antheilhaber Rudolf Hottinger-Goldschmid von Zürich und Carl Koppe aus Westphalen.

 

Umfirmierung und Gründung von Hottinger & Cie.

 

Eine wirklich hochinterssante Anzeige von Hottinger & Cie. finden wir in der Berner Zeitung „Der Bund“, Ausgaben vom 06. und 15.01.1878. Somit wird klar, dass die Nachfolger von Jakob Goldschmid (1815-1876) seine Firma bis Januar 1878, somit noch ca. 1,5 Jahre nach seinem Ableben, unter seinem Namen weitergeführt haben, und sie erst dann die Firma in „Hottinger & Cie., – Nachfolger von Jakob Goldschmid, Mathematische Werkstätte“ umbenannt haben. Der Grund für die Umfirmierung ist äußerst interessant, da es sich bei der Firma Alb. Goldschmid um die des Sohnes von Jakob Goldschmid (1815-1876) handelt. Siehe hierzu das Kapitel "Jakob Kaspar Albert Goldschmid". 

 

Zeitungsanzeige vom 06. und 15.01.1878 zur Umfirmierung zur Firma Hottinger & Cie.

 

 

Eine gleichlautende Anzeige veröffentlichten Rudolf Hottinger (1834-1883) und Carl Koppe (1844-19109 in der Ausgabe Nr. 4 der "Neue Zürcher-Zeitung" vom 04.01.1878.

 

Aneroid-Barometer

Aneroid-Barometer von Hottinger & Cie., Nr. 325
Aneroid-Barometer von Hottinger & Cie., Nr. 1303
Schnittmodell von Hottinger & Cie., ohne Seriennummer

Der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e.V. in Dortmund zeigt auf seinem Internetauftritt (http://www.vermessungsgeschichte.de) Instru-mente aus seiner Sammlung.

 

Hier wird auch ein äußerst bemerkenswertes Schnittmodell eines Aneroid-Barometers der Construktion 1, gefertigt von Rudolf Hottinger (1834-1883), ohne Seriennummer, gezeigt. Das Schnittmodell erlaubt einen schönen Einblick auf die innenliegende Mechanik und die Aneroid-Dose.

 

Sonstige Instrumente

 

Neben den Aneroidbarometern hat auch Rudolf Hottinger (1834-1883) auch noch viele andere Instrumente erdacht und verbessert und natürlich auch gefertigt.

 

An dieser Stelle soll im nächsten Schritt eine Aufzeichnung der von der Hottinger & Cie. sonst noch gefertigten Instrumente folgen.

 

1. Barograph von Hottinger & Cie.

 

 

In der „Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover“, Jahrgang 1881, Band 28, Heft 1 finden wir einen sehr ausführlichen Artikel von Ingenieur H. Steinach aus Köln mit dem Titel „Über Aneroide und Aneroid-Aufnahmen“. H. Steinach beschreibt, wie effizient die Aneroid-Barometer nach dem System Jakob Goldschmid (1815-1876) für Eisenbahntrassierungsarbeiten einzusetzen sind. Außerdem beschreibt er ausführlich den von Hottinger & Cie. gefertigten registrierenden Barometer, auch Barograph genannt. Und er macht sogar Vorschläge, wie dieser verbessert werden könnte. Der Beschreibung entnehmen wir zum einen, dass es sich um einen neuen Barographen handeln soll, und ebenso, dass seine Konstruktion gänzlich anders aufgebaut ist, als die anderen hier gezeigten und besprochenen Barographen von Hottinger & Cie. Besondere Erwähnung sollen hier die wunderschönen Abbildungen auf der Tafel 840 finden, die wir nachstehend ebenfalls abbilden.

     Die für Ingenieur – Aufnahmen zur Verwendung gelangenden Instrumente sind ausschließlich Federbarometer, deren verschiedenen Systeme hier als bekannt vorausgesetzt werden können; jedoch soll hier das neue registrierende Barometer, der sogenannte Barograph von Hottinger (früher Goldschmid) in Zürich eine nähere Beschreibung finden.

     Der ganze Apparat erscheint zwischen zwei horizontalen Messingplatten aufgebaut (Fig. 1 – 4, Bl. 840). In der einen Ecke befindet sich das eigentliche Barometer, welches (in der Umhüllung a) aus einem Systeme von drei über einander gestellten luftleeren Metalldosen besteht. Die oberste der selben trägt eine Säule, durch die ein überkant gestellte Prisma gesteckt ist. Eine Feder b, die Ihre Befestigung am Deckel der Umhüllung a findet, geht unter dem Prisma hindurch und wirkt so dem Luftdrucke entgegen; die Verlängerung der Feder trägt einen Schlitten, in welchem ein kleiner vertikaler Stahlkeil c durch die Schraube d verschiebbar ist. Auf diesem Stahlkeile ruht mittels einer kleinen Achatplatte ein 19cm langer, ausbalacierter Hebel f, dessen Lager an der oberen Messingplatte befestigt sind. Durch Verschiebung des Stahlkeils mittels der Schraube d kann das Uebersetzungs-Verhältnis zwischen 1 : 16 und 1 : 90 verändert werden; bei letzerem Verhältnisse ergiebt sich eine Bewegung des Hebelendes von rund 2mm für 1mm Quecksilber. Da nun vom Millimeter noch Zehntel zu schätzen sind, so entspricht dies knapp der Forderung auf eine Ablesbarkeit von 0,5m Höhendifferenz.

     Die Einrichtung des Registrir – Apparates ist kurz folgende: In dem Gehäuse g befindet sich ein Uhrwerk, welches direkt das Klinkenrad h und durch Übersetzung die Papierrolle i treibt. Dadurch wird von der losen Rolle k ein Papierstreifen l über die, neben dem Hebelende und an der oberen Platte befestigte, Führungsebene m gezogen und auf die Rolle i aufgewickelt, und zwar stündlich ungefähr 8mm; außerdem wird der Papierstreifen dicht vor dem Hebelende durch die Pressschiene n an die Führungsebene angedrückt. Vor dem Klinkenrade h steht eine senkrechte Welle, die unten eine in das Klinkenrad greifenden Sperrklinke o, bis dieselbe in der Mitte einen Hammer p und oben einen von der Feder q zurückgehaltenen Hebelarm r trägt. Jeder Zahn des Rades h hebt nun die Sperrklinke o, bis dieselbe mit einiger Gewalt durch die Feder q in die nächste Zahnlücke gerissen wird. Dadurch schnellt der zweiteilige Hammer p gegen das Ende des Barometerhebels, drückt die an demselben angebrachte feine Nadelspitze in das Papier und markiert damit alle Viertelstunde den Barometerstand. Zugleich wir eine, am unteren Ende des Presslineals angebrachte, kleine federnde Lamelle x mit Nadelspitze ebenfalls angedrückt und markirt so die, zu den obigen Barometerpunkten gehörigen, Basispunkte.

     Von den sonstigen Einrichtungen des Apparates ist zu erwähnen, dass durch Lüftung des Cylinders s das Zifferblatt mit der Ueberseztzung mit der Uebersetzung auf das Klinkenrad und die Papierrolle vom Uhrwerke gelöst und sodann gestellt werden kann. Der Cylinder ist außerdem hohl und dient zur Einführung des Uhrschlüssels.

     Da bei feiner Einstellung des Hebelübersetzungs – Verhältnisses der mögliche Anschlag nicht für alle vorkommenden Luftdruckschwankungen ausreichen würde, so ist das ganze Büchsensystem durch den Schlitten t und die Schraube u der Höhe nach verstellbar. Endlich ist noch zu erwähnen, dass die eine Ecke des Apparates zur Anbringung einer Reserverolle v benutzt erscheint.

     Die beiden letzten Einrichtungen sollen hier wegen einer am Apparate anzubringenden Verbesserung näher besprochen werden.

     Es scheint vorerst als verfehlt, die Achslager des großen Hebels an der oberen Platte zu befestigen, deren Lage durch stärkeres oder schwächeres Anziehen der Schraube für die Reserverolle sowohl, als auch durch Temperatur – Aenderungen viel zu leicht und ganz unzulässigem Grade geändert werden kann; es sollten daher die Hebellager mit der unteren Platte verbunden sein. Außerdem lässt sich die Schlittenbewegung für die vertikale Büchsenverschiebung kaum so genau herstellen, dass dadurch nicht Aenderungen in der Hebelübersetzung herbeigeführt würden; bei vorliegendem Apparate musste man das ganze Büchsensystem immer durch einen untergeschobenen Holzkeil stützen, um nach einer Verstellung desselben nicht anfänglich ganz willkürliche Bewegungen zu erhalten.

     Es müsste daher als eine große Verbesserung des Apparates bezeichnet werden, wenn das ganze Büchsensystem auf der unteren Platte befestigt, zugleich aber der bisher (mit dem Büchsensysteme) vertikal verstellbare Stahlkein c durch ein scharfränderiges, excentrisch um eine, der jetzigen Schnittenschraube parallele Achse drehbares Scheibchen ersetzt würde. Dafür könnte dann die Möglichkeit der Aenderung des Uebersetzungs – Verhältnisses ganz fehlen, da es für Ingenieurzwecke nur der größtmöglichen Uebersetzung bedarf; endlich dürfte auch eine kompendiösere Anordnung des ganzen Apparates wünschenswerth erscheinen.

     Die Angaben des Barographen müssen natürlich noch auf Quecksilbersäule reducirt werden. Indem das Instrument unter verschiedenem Drucke mit einem gewöhnlichen Barometer verglichen wird, erhält man, wie bekannt, de nothwendigen Daten für die anzufertigende Korrektions – Tabelle. Von einer Bestimmung des Temperatureinflusses auf die Angaben des Instrumentes kann hier (im Gegensatze zu den meisten anderen Federbarometern) abgesehen werden, wie der beschriebene Barograph bis +/- 12° unempfindlich, bzw. kompensirt erscheint.

 

Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover, Jahrgang 1881, Blatt 840 (auszugsweise)

 

 

In der Zeitschrift „Die Eisenbahn = Le chemin de fer“, Band 16/17, Heft 22 von 1882, lesen wir einen interessanten Bericht von Prof. Dr. C. Koppe „Die Barographen“. In diesem Bericht, in dem es um die Verbesserungen an den Barographen von Jakob Goldschmid durch Hottinger & Cie. geht, finden wir auch eine sehr schöne Skizze zu den Barographen von Hottinger & Cie.

 

Barograph von R. Hottinger (J.Goldschmid) in Zürich

 

Eine weitere Abbildung der Hottinger Barographen findet sich in der „Schweizerische Bauzeitung“, Band 11712, Heft 8 von 1888 in dem Bericht von Dr. M. Maurer „Usteri-Reinacher´s Aneroidbarograph mit Farbschreiber“.

 

Barograph von Hottinger & Cie. in Zürich

 

Ein Original des Barographen von Hottinger & Cie. ist in sehr gutem Zustand erhalten geblieben und befindet sich im Museum des Instituto Geográfico Nacional in Madrid.

 

Barograph von Hottinger & Cie. in Zürich, Seriennummer 27

 

 

Eine hervorragende Beschreibung des Barographen von Hottinger & Cie. können wir in der „Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie“, XIII. Band, Heft Nr. 11 und 12 vom 01.06.1878, im Kapitel: "Kleinere Mitteilungen" lesen.

 

(Selbstregistrierendes Aneroidbarometer von Goldschmid [Hottinger und Comp.] in Zürich.)

 

Das Instrument hat, wie sein Name andeutet, die Aufgabe, den Barometerstand während eines längeren Zeitraumes selbstthätig zu markiren. Es ist zu diesem Zwecke eine größere Anzahl luftleerer Büchsen zusammen gekuppelt und in das Gehäuse a eingeschlossen. Die oberste trägt einen festen Arm mit einer Schneide, welche (in ganz gleicher Weise wie beim Aneroide Goldschmid Nr. 1) auf einen auf ihr ruhenden Hebel wirkt, dessen vorderer Arm bc aus dem Gehäuse hervorragt. Bei c trägt der selbe einen Stift, der von Zeit zu Zeit gegen den Papierstreifen hh1 gepresst wird und dort durch Eindrücken eines Punktes den jeweiligen Barometerstand markirt. Wie aus der Figur ersichtlich, ist der Papierstreifen auf die Trommel y aufgewickelt und von da an um die Welle f zwischen der Frictionsrolle i durchgeführt. Im inneren des Gehäuses d ist ein Uhrwerk angebracht, welches die gezahnte Stundescheibe und die Welle f, der gegenüber der Punktirstift angebracht ist, um ihre Achse dreht, wobei vermittelst der Fictionsrolle der Papierstreifen mitgeführt und der Zeit proportional abgewickelt wird. Im Gehäuse m steht eine verticale Achse, die den Daumen und den federnden Arm l trägt; der Daumen n greift in die Zähne des Stundenrades und wird durch eine Spiralfeder gegen dieselbe gedrückt. Ist der Daumen am höchsten Punkte des Zahnes angelangt, so ist er zugleich am wei-

Hottinger & Cie Barograph

testen zurückgedrückt und in dem Augenblicke, in welchem er diesen Punkt überschreitet, fällt er mit einer gewissen Kraft in die nächste Lücke, der am Arme l angebrachte Hammer k schlägt gegen den Stift c und dieser markirt auf dem Papierstreifen einen Punkt. Jede Stunde wiederholt sich die selbe Operation und nach Verlauf von 48 Stunden erhält man einen Papierstreifen von 75mm Länge, auf welchem 48 äquidistante Punkte verzeichnet stehen, die also in horizontaler Richtung einen Abstand von ca. 1,5mm haben. Solange der Barometerstand der selbe bleibt, wird auch der Punktirstift seine Höhe nicht ändern und die während dieser Zeit erfolgten Punkte müssen daher eine horizontale Linie bilden. Steigt das Barometer, so werden die Büchsen zusammengepresst, der Stift bewegt sich abwärts und die Punkte rücken tiefer; nimmt hingegen der Luftdruck ab, so wird der Stift nach oben gedrückt und markiert seine Stellung entsprechend höher. Man sieht hieraus sofort, dass es nur nothwendig ist, auf dem Papierstreifen eine Basislinie zu ziehen und den Abstand der Punkte von dieser zu messen, um eine den Aneroidangaben im Allgemeinen ganz analoge Bestimmung zu erhalten; die Einheit des Maasses ist auch hier ganz willkürlich und muss durch besondere Vergleichung mit dem Quecksilber-Barometer näher bestimmt werden. Die Basislinie wird durcheinem am Hammer k selbst, und zwar am oberen Theile desselben angebrachten zweiten Punktirstift hervorgebracht, welcher äquidistante Punkte auf das Papier drückt, die alle die gleiche Höhe haben, da der Hammer die seinige nicht ändert. Die Dimensionen sind so gewählt, dass die Maximalbewegung des Punktirstiftes 50mm beträgt, entsprechende Veränderungen des Barometerstandes von 30-40mm.  Man kann noch mit hinreichender Sicherheit 0,1 – 0,2mm abgreifen und also auch auf dieselbe Grösse genau den Barometerstand bestimmen. Beim Beginn der Beobachtungen wird die Theilscheibe auf die betreffende Stunde gedreht, d.h. man fasst dieselbe mit der einen Hand, den Kopf der Welle f mit der andern und dreht von links nach rechts, wodurch die Bewegung frei wird; nach erfolgter Einstellung muss durch entgegengesetzte Drehung von f die Scheibe wieder befestigt werden. Dann wartet man den ersten Punkt ab und notirt Monat, Tag und Stunde. Die Uhr wird mit einem Schlüssel aufgezogen, der von oben durch die Öffnung in der Welle f an die Achse gesteckt werden kann. Das Werk geht 14 Tage lang, die Scheibe dreht sich, wie erwähnt, in 48 Stunden einmal herum, wobei stündlich eine Markierung erfolgt. Diese Zahl der Markierungen wird im Allgemeinen ausreichen und bequem sei; auf speziellen Wunsch kann die Einrichtung auch so getroffen werden, dass der Barometerstand halb- oder viertelstündlich markirt wird.

    Zwei Umstände verdienen noch besondere Erwähnung, es sind dies:

    Transport des Instrumentes nach einen höher oder tiefer gelegenen Station und Einfluss der Temperatur. Aus dem Gesagten geht hervor, dass bei einer bestimmten Stellung der Büchsen das Instrument nur im Stande ist, Aenderungen des Luftdrucks von 30-40mm anzugeben, entsprechend dem Maximum der Barometerschwankungen für ein und dieselbe Station. Um diesen Registrator an jedem beliebigen Ort benutzen zu können, ist die Einrichtung getroffen, dass sich das ganze Büchsensystemhöher oder tiefer stellen lässt, so dass es immer möglich ist, den Punktierstift in die Mitte des Papierstreifens zu bringen. Man dreht hierzu nach Aufsetzen eines Schlüssels bei s die Mikrometerschraube so lange, bis der Zeiger auf der Theilung u´ den mittleren Barometerstand der betreffenden Station angibt, auf welcher das Instrument benützt werden soll. Beim Transport wird der heben nach oben gedrückt und der Schieber v vorgeschoben. Führt der Weg über größere Höhe, so wird der Zeiger auf 600 resp. 500 gestellt, entsprechend dem niedrigsten Barometerstande, welcher während der Reise vorkommen kann, um kein Verbiegen der Achsen befürchten zu müssen.

Der zweite Punkt betrifft die Temperatur. Das Thermometer t lässt zwar immer Temperatur des Apparates leicht erkennen, da jedoch das Instrument selbstthätig wirken soll, so müsste entweder auch das Thermometer selbstregistrierend sein, oder eine mässige Schwankung der Temperatur keinen Einfluss auf das Instrument ausüben. Letztere Bedingung ist für Temperaturschwankungen von 10 – 20° erfüllt und da sich immer ein passender Platz finden lässt, wo dieselben während der jedesmaligen Beobachtungsperiode weit geringer sind, so ist eine Complication des Apparates durch ein selbstregistrirendes Thermometer unnöthig. Gerade diese Compensation gegen Temperatureinflüsse in Verbindung mit dem äusserst einfachen Mechanismus des ganzen Apparates bedingen die wesentlichen Vorzüge dieses Registrirbarometers, welches auf mehreren meteorologischen Stationen mit bestem Erfolge in Thätigkeit ist.

    Um das Instrument vor Staub zu schützen, wird es unter ein Glaskästchen gestellt; beim Gebrauche auf Reisen kann es in seinem Etui gelassen und so vor Temperaturschwankungen geschützt werden.  Der ganze Apparat hat eine Länge von 27 Centimeter, eine Höhe von 12 und ein Breite von 18 Centimetern.

Auf Wunsch wird die Einrichtung getroffen, dass mit Leichtigkeit eine Reserve-Uhr eingesetzt werden kann.

Ein an der Sternwarte Zürich vom 19. September bis 9. November der Vergleichung unterzogenes derartiges Registrirbarometer zeigte folgende mittlere und größere Differenzen gegen die directen Ablesungen an einem Quecksilberbarometer:

 

Monat

Zahl der Vergleichungen

Mittlere Abweichung, Mm

Maximum-Differenz

 

 

 

 

September

21

+/- 0,11

0,2

October

90

+/- 0,14

0,3

November

46

+/- 0,14

0,3

 

Eine ebeso erwähnenswerte Beschreibung des Hottinger & Cie. Barographen finden wir in der "Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie", Band 16, 1881.

 

Neben der allgemeinen Beschreibung "Der Aneroidbarograph von Hottinger & Cie. in Zürich" enthält diese Veröffentlichung auch eine "Untersuchung der Barographen von Hottinger & Cie. durch A. Wolfer, Assistent der Sternwarte Zürich".

 

Geschmückt wird diese Veröffentlichung durch eine ebenfalls sehr schöne doppelseitige Darstellung des Barographen von Hottinger & Cie., die leider durch die Buchbindung in der Mitte eine Fehlstelle zeigt.

 

Hottinger´s Barograph in "Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie", Band 16, 1881

 

Thermograph von Hottinger & Cie.

 

In der Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie, XVII. Band von 1882 wird der Thermograph von Hottinger & Cie. in Zürich in einem kurzen Bericht vorgestellt.

 

    (Thermograph von Hottinger & Cie. in Zürich.) In der mechanischen Werkstätte von Hottinger & Cie. wurde in diesem Frühjahr im Auftrage der der k. meteorologischen Centralanstalt in Wien ein  Thermograph angefertigt, der im Wesentlichen auf dem gleichen Principe beruht, wie der im Bd. XVI, Juli-Heft 1881 beschriebene Aneroidbarograph und Thermohygrograph.

    Der Receptor bei diesem Instrumente ist auch ein Metallthermometer, desseneines Ende an einer mit dem Gehäuse des Registrirwerkes fest verbundenen Röhre befestigt ist, während das andere Ende vermittelst eines durch diese geführten Stahldrahtes die durch die Temperaturänderungen bewirkten Bewegungen der Spirale a auf den Hebel b überträgt.

    Der Angriffspunkt des Verbindungsdrahtes lässt sich behufs Regelung des Ausschlages am Hebel b durch eine Führung der Drehaxe p nähern, oder von derselben entfernen. Die Stellung des Hebels zur Basis wird durch Drehen der Verbindungsschraube des Drahtes mit dem Metallthermometer regulirt.

    Das Registrirwerk ist ganz so angeordnet wie beim Barographen. Der Metallthermometer wird durch Anbringen eines blechernen Jalousiegehäuses, das in der Zeichnung weggelassen wurde, gegen die Unbilden der Witterung geschützt. Das Registrirwerk wird mit einem Glaskästchen abgeschlossen.    

 

Thermograph von Hottinger & Cie.

 

Thermo- und Hygrograph von Hottinger & Cie.

 

In der gleichen Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie, 16. Band von 1881 wird gleich anschließend der Thermo- und Hygrograph von Hottinger und Cie. vorgestellt:

 

Thermo- und Hygrograph

von H o t t i n g e r & Cie. in Zürich.

(Mit einer Tafel.)

 

    Während der vorstehend beschriebene Barograph ziemlich verbreitet ist und auf einer Anzahl meteorologischer Stationen zur Zufriedenheit functionirt, ist dieser Apparat noch weniger bekannt.

    Er dürfte indesssen mit der Zeit wegen seiner Einfachheit in der Construetion und Handhabung bei verhältnissmässig grosser Genauigkeit der Aufzeichnungen wohl auch vielfach Verwendung finden, besonders an Stationen, wo die Aufstellung complicirter, kostspieliger oder grosser Apparate aus irgend welchem Grunde nicht statthaft ist.

    Die graphische Aufzeichnung der Temperatur und der Feuchtigkeit geschieht neben einander auf dem nämlichen Papierstreifen, nur getrennt durch eine gleich zeitig markirte Basislinie.

    Der Apparat sitzt auf einer gusseisernen Unterlagsplatte, die mit Regulirschrauben ins Niveau gebracht werden kann. Er besteht aus zwei Theilen, aus den Receptoren und dem Registrirwerke. Dieses letztere ist möglichst gegen Aussen abgeschlossen, während die ersteren vollkommen der freien Luft zugänglich sind, nur zum Schutze gegen die Unbilden der Witterung mit einem Blechdache, das in der Zeichnung jedoch weggelassen ist, bedeckt. Die beiden Seitenwände des Registrirwerkes sind mit Nuthen versehen in die Glasplatten zum Abschlusse eingeschoben werden. Vorne gegen die Receptoren schliesst eine Blechwand ab, in welcher zwei Querschlitze angebracht sind, die den beiden Zeigern gerade genügenden Spielraum für ihre Bewegungen gewähren. Zum Aufbringen und Abnehmen des Papier kann der Theil des Registrirwerkes a in dem die Lager der Rollen angebracht sind, herausgezogen werden. Das Uebertragungsrad b kann mittels einer Feder bequem ausgelöst oder eingeschalten werden.

    Das Thermometer ist ein Metallthermometer, das seine Bewegung auf den Zeiger c überträgt.

    Das Hygrometer, ein Haarhygrometer, bewegt den Zeiger d.

    Die Wirkungsweise des Appatates ist nun folgende:

    Der Papierstreifen e wird durch den Antrieb der Uhr f von einer Rolle ab - auf eine andere aufgewickelt.

    Das gezahnte Stundenrad rückt jede Stunde um einen Zahn vorwärts und drückt hiebei den Daumen g so lange zurück, als der Zahn noch berührt. Ist der Daumen am höchsten Punkte des Zahnes angelangt, so ist er zugleich am weitesten zurückgedrückt und in dem Augenblick, in welchem er diesen Punkt überschreitet, fällt er mit einer gewissen Kraft in die nächste Lücke, der Hammer h schlägt gegen die Stifte, welche die Zeiger an ihren Enden tragen und diese markiren auf dem Papierstreifen Punkte, welche, da das Papier der Zeit proportional verrückt, in gleichen Abständen von einander abstehen.

Um das Zifferblatt f auf die Stunde zu stellen wird die Klemmschraube i, welche dasselbe auf die Axe der Uhr andrückt, etwas herausgeschraubt, das Zifferblatt sitzt dann lose und kann gestellt werden. Hernach ist die Klemmschraube wieder anzuziehen. Die Zeit wird beim Daumen g abgelesen.

    Die Uhr wird auf der äusseren Seite aufgezogen und geht acht Tage.

    Zur Regulirung der Stärke der Punkte dient die Schraube k.

    Die Einheit des Maasses ist willkürlich und muss durch besondere Vergleichung mit Normalinstrumenten bestimmt werden.

    Zur Beurtheilung der Genauigkeit, mit welcher diese Instrumente arbeiten, mögen hier die Beobachtungen an drei Thermo-Hygrographen folgen, welche auf der Zürcher Sternwarte gemacht werden sind. Dabei muss bemerkt werden, dass für die Aufstellung der Instrumente keinerlei Vorbereitungen getroffen werden mussten. Unmittelbar nachdem man sie gebracht hatte, wurden sie in Thätigkeit gesetzt und functionirten sofort ohne Unterbrechung.

    Es lässt sich leicht zeigen, dass die durch Uebertragung der Ausdehnung der Spirale auf die Stiftbewegung angegebene Temperatur durch die Reihe gegeben ist:

 

t = t0+ + A y + B y³ + C y³ + ….

 

wo t0, die der Basislinie entsprechende Temperatur ist, y der Abstand der Marke von der Basislinie, A, B und C aber Constante. Beim Thermographen Hottinger kommt das Glied mit B nicht mehr in Betracht, da B = 0,00000345 ist, und, so lange y < +/-31mm bleibt, B y³ < +/- 0,1° ist.

    Das Resultat der Untersuchungen an drei solchen Instrumenten ergab für das erste, wenn man die Temperatur t durch die Ordinate w nach der Formel ausdrückt

 

t = A + B x

 

    A. Thermograph. B = —0,4196, also für einen Grad Temperatur eine Stiftbewegung von 2,38mm. Die mittlere Abweichung der Angaben des Thermographen vom Thermometer war +/- 0,12. Freilich war die Vergleichung bei kleinen Temperaturschwankungen vorgenommen werden und dürfte sich daher die Genauigkeit in Wirklichkeit geringer herausstellen.

     B. Hygrograph. Die Vergleichung wurde vorgenommen mit einem controlirten Haarhygrometcr das Resultat der Vergleichung ergab einen mittleren Fehler der Angaben des Hygrographen von +/- 1,2% Feuchtigkeit. Leider war auch die Schwankung der Feuchtigkeit während der Vergleichsdauer sehr gering.

    Für das zweite:

    A. Thermograph. B = 0,3125 +/- 0,0075, so dass einem Grade Temperatur ein Ausschlag von 3,2mm entspricht. Der mittlere Fehler war +/- 0,14°.

    B. Hygrograph. Der mittlere Fehler gegenüber den Angaben des Haarhygrometers war +/- 1,7% Feuchtigkeit.

    Für das dritte:

    A. Th ermograph. B = - 0,645, so dass einem Temperaturgrad ein Ausschlag von 1,6mm entspricht. Der mittlere Fehler war +/- 0,18.

    B. Hygrograph. Der mittlere Fehler betrug +/-1,6% Feuchtigkeit.

    Leider waren nicht nur beim ersten Instrumente, sondern auch bei den beiden anderen sowohl die Temperatur- als auch die Feuchtigkeits-schwankungen gering, so dass das Resultat in Wirklichkeit sich vielleicht etwas ungünstiger gestalten dürfte.

 

Thermo- und Hygrograph von Hottinger & Cie. in Zürich

 

Pluviometer / Ombrograph / Selbstregistrierender Regenmesser von Hottinger & Cie.

 

Ein und das gleiche Instrument wurde unter verschiedenen Bezeichnungen gefertigt, und findet sich auch heute noch unter diesen Bezeichnungen. Sobald die Instrumente von dem Nachfolger von Hottinger & Cie, Th. Usteri-Reinacher (1841-1918) gefertigt sind, setzt sich aber der Name "Pluviometer" in der Literatur durch.

 

In der Zeitschrift „Schweizerische Bauzeitung“, Band (Jahr): 3/4 (1884), Heft 3 wird der selbstregistrierende Regenmesser von Hottinger & Cie vorgestellt.

Vollkommen unerklärlich ist allerdings die Fußnote 2 dieses Artikels. Ein Herr Ehrensperger als Geschäftsführer der Werkstätte war nie verzeichent. Da dürfte es sich um eine Verwechslung handeln.

 

Selbstregistrirender Pluviometer

aus der mech. Werkstätte von Hottinger & Cie. in Zürich.

Von Dr. Maurer in Zürich.

 

    Als eines der positivsten Elemente der Meteorologie, zugleich aber auch als einer der wichtigsten, geradezu unentbehrlichen Factoren bei einer Menge von practischen Fragen, wie sie die Ingenieurtechnik der Neuzeit so oft zu beantworten hat, darf unbedingt die Niederschlagsmenge, angesehen werden. Gar manche Heimsuchung durch Ueberschwemmung und Wasserverheerungen wäre erspart geblieben oder hätte in ihren oft traurigen Folgen doch wenigstens erheblich gemildert werden können, wäre man sich über die für eine bestimmte Gegend während kürzester Fristen, beispielsweise pro Minute, zu erwartenden maximalen Wassermengen, wie sie sich bei anhaltenden enormen Regengüssen, auch bei kurz vorübergehenden abundanten Gewitterregen (sog. Wolkenbrüchen) etc. ergeben, nur einigermassen im Klaren gewesen. 1)

    Obwohl schon oft von hervorragenden Meteorologen und Hydrographen die Ausnahmestellung, welche man dem Regen unter den übrigen meteorologischen Elementen angewiesen hat - es wird bekanntlich auf den meisten Stationen die Regenmenge nur einmal des Tages gemessen, während man zum mindesten dreimalige Terminsbeobachtungen über Temperatur, Luftdruck, Feuchtigkeit etc. macht - verdammt worden ist, und von ebenderselben fachmännischen Seite die verschiedensten Vorschläge gemacht wurden, die eine etwas intensivere Beobachtung der Niederschlagsmengen, namentlich durch Einführung rationell construirter bezüglicher Registririnstrumente erzielen sollten, so ist dennoch eine allseitige Ausführung derselben, abgesehen von den grösseren, besonders reich dotirten Observatorien, bis zur Stunde immer noch ein frommer Wunsch geblieben. Es scheiterte die Anschaffung der in Vorschlag gebrachten Apparate, welche eine möglichst continuirliche Aufzeichnung des Regenfalls hinsichtlich seiner Intensität und Dauer zur Anschauung bringen sollten, gewöhnlich an der subtilen Construction derselben, welche eine bequeme einfache Bedienung des Instrumentes - namentlich wenn noch electrische Registrirung im Spiele war - von Seite des Beobachters ganz illusorisch machte ; hiezu kam dann meistens noch der hohe Preis solcher registrirender Ombrometer, welcher der allgemeinen Einführung derselben neben den übrigen meteorologischen Stationsinstrumenten von vornherein schon eine beinahe unüberwindliche Schranke 

Selbstregistrierender Regenmesser von Hottinger & Cie.

entgegensetzte. Um so verdankenswerther ist es daher, wenn von einer Seite versucht worden ist, diesen Uebelständen nach Kräften zu begegnen, d. h. einen Apparat zu erstellen, der auf einem einfachen sicher functionirenden Principe beruht, der überdies von dem betreffenden Beobachter sehr leicht zu bedienen ist und welcher namentlich auch rücksichtlich seines Preises gegenüber ähnlichen Apparaten in vortheilhaftester Weise excellirt, alles Eigenschaften, welche der neue, sofort zu beschreibende selbstregistrirende Pluviometer aus der Werkstätte von Hottinger & Cie 2) dahier, in vollem Masse besitzt.

    Das Princip, auf welchem dieser registrirend e Ombrometer basirt, ist, wrie die nebenstehende Figur (Verticalschnitt) veranschaulicht, das der einfachen Federwaage: der Regenmesser besteht aus dem direct zu exponirenden trichterförmigen Auffanggefäss A von 250 cm² Oberfläche, von welchem das Wasser (zum Schmelzen des Schnees dient eine kleine Lampe, deren Verbrennungsgase die Bodenfläche des Auffangstrichters erwärmen) in den eigentlichen Receptor, in die Umkippschaale b, gelangt; mit letzterer ist ein cylindrisches Stahlstäbchen fest verbunden, welches an seinem untern Ende den Registrirstift l (Farbschreiber) trägt und das sich mit letzterem auf die Spiralfeder H stützt. Diese Feder H ist mit ihrem.obern Ende an die Regulirschraube f angelöthet, innerhalb deren das Stahlstäbchen sich frei und ohne Reibung verschieben kann. Letztere hat den Zweck, je nach Bedürfniss, die Feder mit dem Registrirstift etwas heben oder senken zu können. Ist die Umkippschaale, deren Capacität gerade 500 g beträgt, wasserleer, also unbelastet, so drückt die Feder den Farbschreiber nach aufwärts, so dass er gerade über der obersten Horizontalen der Registrirtrommel steht, welch' letztere sich durch die Uhr (m) in 24 Stunden je einmal um ihre Axe dreht, und deren Papierfläche in 24 Abschnitte zerfällt, von denen jeder hinwiederum 6 Unterabtheilungen (zu 10 Min.) enthält, so dass ganz wohl ein Zeitintervall von 2 Minuten noch unterschieden beziehungsweise geschätzt werden kann: Wird die Schaale b durch die einlaufende Niederschlagsmenge successive mehr und mehr belastet, so muss die Feder nach abwärts nachgeben; es tritt für eine bestimmte Regenmenge eine bestimmte ' Gleichgewichtslage des Registrirstiftes ein, für welche die (axiale) Verschiebung Δ x aus der Nullpunctslage, bekannten Gesetzen 3) zufolge, genau proportional ist der in b vorhandenen Wassermenge, d. h. also auch genau proportional der dieser correspondirenden Regenhöhe. Ist die Umkippschaale b (die, belastet, ein kleines Drehmoment nach rechts besitzt)' mit Wasser gefüllt, und hat der Farbschreiber seine tiefste Lage erreicht, so entleert sich die erstere automatisch in's Ablaufgefäss d (vermittelst des Ausschalthebels c, der an die Schraube t stösst) und der Schreiber steigt in Folge der freiwerdenden Federkraft wieder zu seinem höchsten Puncte empor, was auf dem Registrircylinder durch eine von unten nach oben gehende Linie markirt wird. Da einer Verschiebung der Zeigerspitze um 100 mm (ganze Papierbreite) eine Regenmenge von 500 cm³ also bei 250 cm² Auffangsfläche eine Niederschlagshöhe von 20 mm entspricht, so berechnet sich hieraus, dass einer Niederschlagshöhe von 710 mm immer noch eine Verschiebung des Schreibstiftes um 1,5 mm correspondiert, was vollkommen ausreichend sein dürfte.

Pluviometer - Aufzeichnung

    Einer der intensivsten in unserer Gegend beobachteten Regenfälle ist der vom 9. September 1876, bei welchem Anlass auf der 'hiesigen Sternwarte in 10 Minuten nicht weniger als 21 mm notirt wurden. Nehmen wir, um eine sichere obere Grenze zu haben, den doppelten Betrag für jene Zeitdauer, d. h. durchschnittlich 20 mm pro j Minuten, so haben wir während 5 Minuten je eine Entleerung- des Receptors ; also selbst in diesem jedenfalls ganz exceptionellen Falle wird die für die Registrirtrommel supponirte Eintheilung immer noch genügen, da 5 Minuten noch ganz gut abgelesen werden können. Zum Schlüsse noch die Bemerkung dass wenn die benutzte Papierfläche durch, eine neue, ersetzt werden soll, was am besten je Abends 6h geschieht, dann einfach durch Lösen der Stellschraube i die Registrir-trommel herausgenommen, und entweder eine ändere zuvor fertig gestellte eingesetzt oder einfach ein neues Papierblatt um letztere gelegt wird.

    Bereits sind eine grössere Zahl der nach diesem Principe erstellten Pluviometer für ausländische Observatorien in Aussicht genommen, so für die österreichische meteorologische Centralanstalt in Wien, durch Herrn Prof. Hann, für das rumänische Stationsnetz durch Herrn Ingenieur Hepites, etc. etc. Hoffen wir, dass auch in unserm mit atmosphärischen Wassern so reich gesegneten Lande von fachmännischer Seite diesem rationellen, sinnreich construirten Apparate die wohlverdiente Aufmerksamkeit zugewendet werde, um durch geeignete Aufstellung solcher Ombrometer eine Menge wichtiger hydrographischer Probleme zu lösen oder ihrer Lösung doch wenigstens näher zu führen, wozu durch die Constituirung des grossen schweizerischen Regenmesstationsnetzes von Seite der eidgenössischen meteorologischen Centralanstalt schon ein erfreulicher Anfang gemacht worden ist.

 

1) Vrgl. die eingehenden Untersuchungen hierüber von Herrn Quaiingenieur Dr. Bürkli im 8. Bd. dieser Zeitschrift.

2) Constructeur desselben ist der jetzige Geschäftsleiter der Firma, Herr Ehrensperger.

3) Für K als wirkenden Zug oder Druck, l als Länge und q als Windungsdurchmesser der Feder, wird, wenn noch die Windungszahl und die Constante der elastischen Starrheit bezeichnet, der Theorie zufolge: 

 

 

Der gleiche Artikel ist in der „Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie“, XIX. Band, von 1884 auf Seite 179 ff. veröffentlicht worden.

 

Ebenfalls wird das Instrument vorgestellt in dem Buch „Der Wasserbau – nach den Vorträgen, gehalten am Finnländischen Polytechnischen Institute in Helsingfors, von M.Strukel“, I. Teil, zweite Auflage, 1904. Hier als „Regenmesser von Dr. Maurer und Hottinger & Co. (gegenwärtig Usteri-Reinacher)“

 

Dr. Julius Maurer (1857-1938) dürfte somit als Erfinder des Instruments gelten, dass er zuerst bei Hottinger & Cie. und dann später auch noch bei Th. Uster-Reinacher fertigen lies.

 

Den mehrseitigen Nachruf auf Dr. Julius Maurer (1857-1938) finden wir in der Zeitschrift "Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft = Actes de la Société Helvétique des Sciences Naturelles = Atti della Società Elvetica di Scienze Naturali", Band 119, Jahrgang 1938.

 

Der selbstregistrierende Regenmesser von Hottinger & Cie, nun aber schon von Th. Usteri-Reinacher gefertigt, wird auch in späteren Veröffentlichungen, in denen es zu meist um große Regenfälle geht, noch als besonders lobend erwähnt.

 

Selbstregistrierender Regenmesser von Hottinger & Cie.
Dr. Julius Maurer (1857-1938)

 

Niederschlagmesser "Regen-Registrierapparat" von Hottinger & Co

 

Den nebenstehenden Regen-Registrierapparat stellt A. Bürkli-Ziegler  1880 in seiner Abhandlung "Grösste Abflussmengen bei städtischen Abzugscanälen" in den Technischen Mittheilungen des schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins, Heft 14, vor.

 

Auch hier handelt es sich um ein Instrument, dass die Regenmengen registriert, und die ermittelten Mengen, ähnlich wie bei den Barographen, auch aufzeichnet. 

 

Leider ist über dieses Instrument bislang noch nicht mehr bekannt.

 

 

Sandapparat von Hottinger & Cie.

 

In der „Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich“, 31. Jahrgang von 1886 findet sich ein Eintrag zu diesem Sandapparat

 

Im Kapitel „Astronomische Mitteilungen von Dr. Rudolf Wolf“ lesen wir auf Seite 335:

Zum Schluss gebe ich noch eine kleine Fortsetzung des in Nr. XXIX begonnenen, dann wiederholt und zuletzt noch in der Nr. LXVI fortgesetzten Verzeichnisses der Instrumente, Apparate und übrigen Sammlungen der Zürcher Sternwarte.

Und dann auf Seite 337:

322) Sandapparat. - Geschenkt von Prof Wolf. Ein Apparat, welchen ich nach Abschluss der in Nr. 58 meiner Mittheilungen behandelten Versuche über Sand-Auslauf bei Mechanicus Rudolf Hottinger-Goldschmid sel. in Zürich ausführen liess, um jene Versuche mit grösserer Accuratesse, als es bei dem früher benutzten ganz rohen Apparate möglich gewesen war, noch einmal aufzunehmen. Es sind denn auch in der That unter meiner Anleitung durch meinen frühern Privatassistenten, Herrn Emil Blattner, mehrere ausgedehnte Serien ausgeführt worden, welche ich, sobald ich Zeit finde die noch ausstehenden Rechnungen auszuführen, publiciren und dabei die nöthigen genauem Angaben über den Apparat beifügen werde, so dass ich hier nicht nöthig finde mich näher darüber auszusprechen.

 

Sandapparat von Hottinger & Cie

 

 

Kippregel von Hottinger & Cie.

Kippregel von Hottinger & Cie.

 

 

 

 

 

 

Ein wunderschöner von Hottinger & Cie. gefertigter Kippregel wurde im August 2008 beim Auktionshaus Dorotheum in Wien versteigert.

 

Nähere Angebagen zu diesem von Hottinger & Cie. gefertigten Vermessungs-instrument sind leider bisher nicht vorhanden.

Anzeigen

 

Für die Aneroid-Barometer von Hottinger & Cie., Nachfolger von J. Goldschmid finden wir in der Zeitung „Central-Zeitung für Optik und Mechanik“, Ausgabe 11 vom 15.10.1880, Ausgabe 12 vom 01.11.1880 und Ausgabe 13 vom 15.11.1880 jeweils eine sehr schöne Anzeige, die wir hier nachstehend abbilden möchten. Diese Anzeigenserie wurde anlässlich der Veröffentlichung einer längeren Beschreibung der Aneroid-Barometer von Hottinger & Cie. in Zürich in der Ausgabe 11 vom 15.10.1880 der „Central-Zeitung für Optik und Mechanik“ geschaltet. Diese trägt den Titel: „Aneroidbarometer mit Mikrometerschraube - System Goldschmid für Luftdruck und Höhenmessungen.“ und wurde von Hottinger & Cie. in Zürich verfasst. Diese Beschreibung ist eine Art Gegendarstellung zu einem früheren Artikel, der die Aneroidbarometer nach Jakob Goldschmid (1815-1876) kritisiert hatte.

 

Anzeige in der Central-Zeitung für Optik und Mechanik“, Ausgabe 11 vom 15.10.1880 (ebenfalls erschienen in den Ausgaben 12 und 13)

 

Für die Haarhygrometer von Hottinger & Cie., Nachfolger v. J. Goldschmid finden wir in der Zeitung „Central-Zeitung für Optik und Mechanik“, Ausgabe 10 vom 01.10.1880, Ausgabe 11 vom 15.10.1880 und Ausgabe 12 vom 01.11.1880 jeweils eine sehr schöne Anzeige, die wir hier nachstehend abbilden möchten. 

 

Anzeige in der Zeitung „Central-Zeitung für Optik und Mechanik“, Ausgabe 10 vom 01.10.1880 (auch erschienen in den Ausgaben 11 und 12)

 

In der Zeitung „Central-Zeitung für Optik und Mechanik“, Nr. 1 vom 01.01.1881 und Nr. 3 vom 01.02.1881 erschien die nachstehende Anzeige von Hottinger & Cie. Diese Anzeigen waren sicherlich die Bewerbung zu den in der Ausgabe Nr. 15 vom 15.12.1880 in der gleichen Zeitung erschienen Aufsatzes von Hottinger und Cie., der den Titel trägt: „Die Prüfung von Ventilations- und Heizungssystemen mittels Anemometers“. Beschrieben wird in diesem Artikel die Wichtigkeit des Lüftens der Wohnräume und damit die Herstellung eines stets frischen Luftverhältnisses und natürlich auch das für die Kontrolle der Belüftung von Hottinger und Cie. angebotenen Anemometer.

 

Anzeige in der Zeitung „Central-Zeitung für Optik und Mechanik“, Nr. 1 vom 01.01.1881

 

Eine seltene Anzeige von Hottinger & Cie in Zürich finden wir in der „Feldkircher Zeitung". Stimme der Verfassungsfreunde in Vorarlberg“, XXII. Jahrgang vom 02.; 06. und 09. September 1882:

 

Anzeige in der Feldkircher Zeitung vom 02.09.1882 (auch erschienen am 06.09.1882 und 09.09.1882)
Anzeige in der „Neue Zürcher-Zeitung, Nr. 194 vom 27.04.1878

 

 

 

 

 

In der Ausgabe der „Neue Zürcher-Zeitung“, Nr. 194 vom 27.04.1878 finden wir nachstehende Anzeige von Rudolf Hottinger (1834-1883):

 

 

Eine fast eine Viertel Seite große Anzeige von Rudolf Hottinger (1834-1883) finden wir in der Ausgabe der „Neue Zürcher-Zeitung“, Nr. 31 vom 01.02.1881. Zum einen geht es um seine Umfirmierung und zum anderen eine sehr schöne Auflistung der von ihm und seiner Firma angebotenen Instrumente und Apparate:

 

Anzeige in der der Neue Zürcher-Zeitung, Nr. 31 vom 01.02.1881

Veröffentlichungen

 

In dem „St. Gallener Volksblatt“, Nr. 2 vom 13.01.1872 lesen wir:

 

St. Gallen. Aus´m Regierstüble. Endlich ist auch der letzte Sektionsingenieur für die Rheinkorrektion gefunden, in der Person des Hrn. Rudolf Hottinger-Goldschmied von Zürich, der aus 6 Kandidaten das Glück gehabt, die Braut heimzuführen.

 

Im Tagesbericht der Zeitung "Neues Tagblatt aus der östlichen Schweiz", XVIII. Jahrgang, Nr. 8 vom 10. Januar 1872 lesen wir folgende Notiz: 

 

St. Gallen.   Aus den Verhandlungen des Regierungsrathes.
    Mit  Schreiben  vom  7.  d.  an  das  Baudepartement  macht  Hr.  Ingenieur  Hottinger-Goldschmid in Zürich die Anzeige, daß er durch plötzliche ernstliche Gesundheitsstörung gehindert sei , die Stelle eines  Sektionsingenieurs  für  die  Rheinkorrektion zu   übernehmen.   Der  Regierungsrath  wird   sich daher zu einer andern  Wahl  veranlaßt sehen.

 

Einen interessanten Bericht über die Landesausstellung 1883 in Zürich, in dem auch die Firma Hottinger & Co. Aus Zürich erwähnt wird, finden wir in der Ausgabe 21 vom 25.05.1883 der Züricherischen Freitagszeitung:

Was Wissenschaft und Praxis zu leisten im Stande sind, wenn sie kollegialisch die Hand sich bieten, das führt uns die Gruppe 32 - „Wissenschaftliche Instrumente und Apparate" - auf unserer schweiz. Landesausstellung aufs Deutlichste vor Augen. Sie gibt uns aber auch ein sprechendes Beispiel zu welch hoher Vollkommenheit, Dank dem rührigen Streben alter und junger Meister und Fabrikanten, es die Präzisionsmechanik in unserm kleinen Vaterlande gebracht und wie wohlverdient der vorzügliche Ruf ist, den die Produkte dieser Branche im In- und Auslande genießen.

Zum Schlusse müssen wir auch noch des mechanischen Instituts von Hottinger u. Co. (Zürich) gedenken, welches namentlich in der Konstruktion von Aneroidbarometern (registrirenden Barographen, Nivellirbarometern), Metallthermographen, Hygrometern etc. anerkannt Vorzügliches leistet und auch mit einer gut gewählten Sammlung solcher Instrumente in dieser Gruppe — ziemlich im Hintergrunde — excellirt.

 

Preislisten

 

Im Anhang des Buchs: "Die Messung des Feuchtigkeitgehaltes der Luft mit besonderer Berücksichtigung des neuen Procenthygrometers mit Justirvorrichtung", von Dr. Carl Koppe, herausgegben 1878, findet sich eine zweiseitige Preisliste über die von Hottinger & Cie angebotenen meterologischen Instrumente für Luftdruck und Höhenmessung und für Feuchtigkeits- und Temperatur-Beobachtungen.

 

Preis-Courrant meterorologischer Instrumente für Luftdruck und Höhenmessung, Hottinger & Cie, 1878
Preis-Courrant meterorologischer Instrumente für Feuchtigkeits- und Temperatur-Beobachtungen, Hottinger & Cie, 1878