Nachahmungen

 

Bewährte Erfindungen wurden schon immer kopiert, oder aber es wurde versucht, sie zu verbessern. So erging dies auch den Aneroidbarometern nach dem System von Jakob Goldschmid.

 

Hier ein schönes Beispiel:

 

Aneroidbarometer von Adolf August Kittel (1846-1921)

 

Adolf August Kittel (1846-1921) war ein deutscher Chronometermacher. Obwohl auf die Uhrmacherei spezialisiert, hat er aber dennoch einen Aneroidbarometer entwickelt, der auf dem Prinzip des Aneroidbarometers nach dem System Jakob Goldschmid basiert.

 

Aneroidbarometer von Adolf August Kittel mit Transportbehälter
Aneroidbarometer von Adolf August Kittel - Draufsicht
Aneroidbarometer von Adolf August Kittel - Innenansicht

 

Adolph August Kittel wurde am 06.04.1846 in Aurich geboren und war später in Altona/Hamburg ansässig. Er war 1878 Mitbegründer der Altonaer Uhrmacherschule und unterrichtete von da an bis ins Jahr 1888 an dieser Fachschule. Kittel veröffentlichte mehrere Fachbücher und Fachartikel. Für die Hamburger Sternwarte war Kittel als Mechaniker tätig. Seine Chronometer-Konstruktionen führte er ohne Schnecke aus. Er entwickelte u.a. ein neues Chronometer-Echappement, eine Hilfskonstruktion für Temperaturschwankungen, für Pendeluhren eine eigene freie Hemmung, eine am Pendel angebrachte Barometerkompensation für Luftdruckschwankungen und der Gleichen mehr. Auch lieferte er verschiedene astronomische Pendeluhren an deutsche und ausländische Sternwarten. Auf der Gewerbe-Ausstellung in Hamburg im Jahr 1889 hatte er eine astronomische Pendeluhr ausgestellt, die dann in den Besitz der Hamburger Sternwarte überging.

 

Im Jahre 1911 gab Adolph August Kittel seine Altonaer Werkstatt auf, und verkaufte mit Unterstützung von Richard Schorr (1867-1951), dem damaligen Direktor der Hamburger Sternwarte, seine restlichen Chronometer. Der Erste Weltkrieg und die darauffolgende Rezession schmälerten die als Altersvorsorge zurückgelegten Mittel Kittels derart, dass er sich im Oktober 1919 nochmals um eine Anstellung für kleinere Aufgaben bei der Hamburger Sternwarte bemühte. Die jahrelangen Kontakte zu Richard Schorr (1867-1951) nutzten ihm dabei aber wenig, denn auch in der Sternwarte mussten Entlassungen vorgenommen werden. Sein Antrag wurde abgelehnt. Im November 1919 übersiedelte Adolph August Kittel von Altona zu seiner Familie nach Aurich. Dort verschlechterte sich seine wirtschaftliche und gesundheitliche Lage weiter. Schließlich starb Adolph August Kittel am 04.10.1921 in Aurich.

 

Das Aneroidbarometer von Adolf August Kittel bezeichnet mit "A. Kittel No. 3" wird heute im „Historischen Museen Hamburg – Altonaer Museum“ in Hamburg verwahrt.